Nordwestmecklenburg | 30.05.2018
Arbeitsmarkt, Foto: Bundesagentur für Arbeit
„Im Mai ist der Arbeitsmarkt Westmecklenburgs weiter aufgelebt. Im Zuge der Frühjahrsbelebung können wir die niedrigste Arbeitslosenzahl in einem Mai seit Aufzeichnungsbeginn melden“, sagte Guntram Sydow, Chef der Schweriner Arbeitsagentur. Mit insgesamt 16.052 als arbeitslos registrierten Menschen liegt der Westen Mecklenburgs weiterhin deutlich unter dem Vorjahresniveau (- 444). Die Arbeitslosenquote für den Agenturbezirk Schwerin liegt aktuell bei 6,6 Prozent (MV: 7,7 Prozent).
„Wir konnten bereits im März und April positive Arbeitsmarktzahlen für Westmecklenburg melden“, erklärt Sydow. „Gleichwohl sind mehr als 16.000 Arbeitslose nach wie vor zu viele. Hier kümmern wir uns weiter intensiv."
Entwicklung in der Grundsicherung
Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag in den drei Westmecklenburger Jobcentern im Mai 2018
bei 27.442. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist dies ein Rückgang von 2.136 Personen (- 7,2 Prozent). In der Grundsicherung für Arbeitsuchende waren im Westen Mecklenburgs 10.926 Menschen arbeitslos gemeldet, 88 oder 0,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit
Im Mai 2018 sind insgesamt 1.503 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 27 mehr als im Vorjahresmonat. Die aktuelle Arbeitslosenquote für diesen Personenkreis liegt bei 8,8 Prozent.
Ausbildungsmarkt
Jetzt beginnt der ‚Endspurt‘ am Ausbildungsmarkt. Gegenwärtig sind bei der Schweriner Arbeitsagentur noch 1.904 freie Ausbildungsplätze gemeldet - ihnen stehen allerdings nur 1.331 noch unversorgte Bewerber/innen gegenüber.
Die Zahlen zeigen: Die Schere zwischen angebotenen Stellen und verfügbaren Bewerbern am Ausbildungsmarkt ist und bleibt eine zentrale Herausforderung in Westmecklenburg. „Angesichts dieser Ausgangslage können wir es uns nicht erlauben, auch nur einen Jugendlichen zu ‚verlieren‘, so Agenturchef Sydow. Deshalb möchte ich an die Personalverantwortlichen appellieren: Nutzen Sie unsere Angebote! Mit der ‚assistierten Ausbildung‘, der ‚Einstiegsqualifizierung‘ (EQ) und unseren ‚ausbildungsbegleitenden Hilfen‘ (abH) wollen wir gerade kleinere Betriebe motivieren, Teenagern ‚mit Ecken und Kanten‘ eine betriebliche Ausbildungschance zu geben - und sich so eine künftige Fachkraft zu sichern. Wenden Sie sich bei Fragen an Ihren persönlichen Ansprechpartner im gemeinsamen Arbeitgeber-Service Westmecklenburg. Dort werden Sie kompetent beraten.“* Für Schulabsolventinnen und -absolventen sei die Lage ausgesprochen positiv, so Sydow. „Ich kann daher nur betonen: Keiner muss das Land verlassen. Nutzt die Chancen in Eurer Heimatregion! Nicht nur die Chancen auf einen Ausbildungsplatz, sondern auch auf eine spätere Übernahme waren noch nie so gut, wenn Leistungen und Noten solide sind.“
Die Schulabgänger/innen der 9. und 10. Klassen, aber auch die Abiturienten absolvieren gerade ihre letzten Prüfungen. Bevor alle ihre wohlverdienten Ferien antreten, muss geklärt sein, wie es danach weitergeht. „Wer eine Berufsausbildung anstrebt und bis jetzt noch nichts Passendes gefunden hat, sollte sich schnell bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur melden“, empfiehlt Sydow. „Wir haben noch ca. 1.900 freie Ausbildungsstellen verschiedenster Branchen im Angebot. Insbesondere für Schülerinnen und Schüler, die sich schwertun, einen Ausbildungsplatz zu finden, haben unsere Berufsberater/innen noch besondere Unterstützungsangebote.“*
TOP FÜNF der unbesetzten Ausbildungsplätze
Aktuell ist es noch zu früh, eine sichere Einschätzung zur finalen Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt zu geben. Erfahrungsgemäß wird der überwiegende Teil der Bewerber/innen erst im Sommer einen Vertrag unterschreiben. Auch die Daten der Kammern zu den bisher abgeschlossenen Ausbildungsverträgen liegen erst in den nächsten Monaten vor. Wie viele Jugendliche tatsächlich in eine Ausbildungsstelle einmünden, eine andere Qualifizierung oder Alternative wählen oder nicht mehr an einer Vermittlung interessiert sind, wird sich erst zum Ende des Beratungsjahres am 30. September 2018 zeigen.
Gemeldete Stellen
Ungebrochen hoch ist die Arbeitskräftenachfrage der heimischen Wirtschaft. Seit Jahresbeginn wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern in Westmecklenburg 7.580 freie Stellen gemeldet. Das sind 385 oder 5,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. „Im Mai“, erläutert der Agenturchef, „wurden allein 1.668 neue Stellen gemeldet. Damit sind aktuell 5.817 zu besetzende Arbeitsstellen in unserem Bestand, das sind 603 (11,6 Prozent) mehr als noch vor einem Jahr“, so Sydow. „Der größte Teil der gemeldeten Stellen stammt aus dem Bereich der Arbeitnehmerüberlassung. Außerdem werden händeringend Fachkräfte im verarbeitenden Gewerbe, im Baugewerbe, im Gastgewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Handel gesucht“, erklärt der Agenturchef.
Arbeitsmarktpolitik
Das größte Risiko, arbeitslos zu werden und zu bleiben, liegt in einer fehlenden Schul- und Berufsausbildung“, so Sydow. Junge Erwachsene ohne berufliche Ausbildung stehen daher weiterhin im Blickpunkt der Arbeit in den Westmecklenburger Jobcentern und der Arbeitsagentur. „Wir müssen alle Kräfte bündeln, um diesen Frauen und Männern eine zweite Chance für eine Aus- bzw. Weiterbildung zu geben. Sie müssen dazu motiviert werden, einen neuen Anlauf zu nehmen, die zum Berufsabschluss führt“, unterstreicht der Agenturchef. Gegenwärtig erwerben 1.172 Personen mit Unterstützung der Arbeitsagentur und der Jobcenter eine neue berufliche Qualifikation.
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Holger Behrndt steckt voller Ideen, kann übers Wasser laufen und schätzt ein, wie lang der Weg zum papierlosen Büro sein wird. Er weiß, dass es wichtig ist, in generationsübergreifenden Belegschaften alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Weg der Digitalisierung mitzunehmen. Über sein Unternehmen, die Prozesse der Digitalisierung und vieles andere unterhielten wir uns mit ihm kürzlich.
rotz der aktuellen Einschränkungen infolge Corona-Krise geht das Lesen natürlich weiter, erklärt Verlegerin Gisela Pekrul, die Chefin der in Godern nahe der Landeshauptstadt Schwerin ansässigen EDITION digital. Allerdings seien dazu kreative Reaktionen nötig und andere Wege zu beschreiten als zu ganz normalen Zeiten.
IHK Zeitung Faktor Wirtschaft - März 2020
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